Mehr als eine Momentaufnahme!
Dieses sind unlöschbare Erinnerungen und Momente eines Fußballerleben.
Es war wirklich fast kitschig. Hätte man diesen Verlauf des Tages vorhergesagt, man hätte uns für verrückt erklärt. Aber dieser Tag fing diese Woche beim Training schon an. Nachdem ich in meinem letzten Bericht von „wir wollen sie nur ärgern und gut aussehen“ stand, wurde ich am Mittwoch beim Training zu recht kritisiert und zurechtgewiesen.
Nein, Trainer wir wollen gewinnen. Das diese Aussage gewagt, und vielleicht nicht ganz ernst gemeint war, zeigte dann auch der Beschluss: Wenn wir gewinnen fährt Hans Peter uns mit dem Trecker durch das Dorf.
Und dann kommt dieser Morgen. Es war Königswetter. Der Jugendleiter Norbert Wergen stiftet uns einen goldenen Spielball. Es kommen sehr viele Zuschauer und darunter sehr viele mitfiebernde aus allen Bereichen des Vereines.
Alle sind irgendwie angespannt. Die Mannschaft ist so konzentriert wie nie. Die Anspannung steigt. Und dann sehen wir sie, unsere Gegnerinnen aus Köln. Beim Warmmachprogramm konnte man ahnen was auf uns zurollen würde. Ballsichere, wieselflinke Gegnerinnen, die uns zerlegen wollen.
Dann fing das Spiel an. Unsere Marschroute war, möglichst nah an den Gegner rankommen und die Zweikämpfe gewinnen. Dieses haben wir dann auch sehr gut umgesetzt, und wir kamen sogar selbst ins Spiel und haben uns unsere eigenen Torchancen erarbeitet. Das Tor zum 0:1 viel dann aus dem nichts. Ein fast zufällig in den Strafraum geschlagener Ball wurde volley und unhaltbar versenkt. Schade, das war es dann wohl. So dachten dann wahrscheinlich einige, aber wir nicht. Wir erspielten uns weitere Chancen, blieben aber meistens an den starken Innenverteidigern hängen. Doch auch diese zeigten plötzlich Nerven. Nach einem energischen Antritt von Lena im Strafraum, konnten die beiden Abwehrspielerinnen Lena nur noch in die Zange nehmen und es kam folgerichtig zu Elfmeter. Diesen verwandelte Julia bombensicher zum viel umjubelten Ausgleich. Man was waren Elisabeth, Hans Peter und ich nervös. Ja, endlich Halbzeit.
1:1 nach 40 Minuten. Das war schon eine kleine Sensation.
Nach der Pause kam es zum erwarteten Sturmlauf der Kölnerinnen. Mit etwas Glück haben wir diese ersten 15 Minuten übestanden. Dann haben wir wieder Mut gefasst und haben unsere eigenen Chancen gesucht und gefunden. Und wir hatten Chancen. Mann was war das z.B. ein toller Lattenschuß von Julia. Oder Lenas Vorstöße, die immer zwingender wurden. Es ging fast immer hin und her. Jeder wußte, ein Tor egal auf welcher Seite entscheidet das Spiel. Aber wir hatten ja Yvonne. Ich glaube die war heute fast unbezwingbar. Ich hatte mindestens 3-4 Bälle schon im Tor gesehen. Sie hielt einfach alles, und somit uns weiter im Spiel. Die Kölner Angriffe wurden immer wütender und sie haben wirklich alles nach vorne geworfen.Dieses haben wir dann aber eiskalt genutzt. Einen Konter schloß Lena erfolgreich ab. In ihrer unnachahmlichen, zwingenden Art, hat sie den Ball im 3 oder 4 Anlauf über die Linie gestochert.
Dann brachen alle Dämme. Ich habe euch noch nie so jubeln gesehen. (Mich selbst auch nicht). Aber die letzten Minuten, ich glaube es waren nur noch 3 wurden zur Qual.
Dann war es geschafft.
Wie sagte der Jugendleiter: 88 Jahre musste der Verein warten, bis der 1:FC Köln zu einem Meisterschaftsspiel in Bergrath antreten mußte. Jetzt ist es vorüber, und die Bilanz von Bergrath gegen den 1.FC Köln ist positiv.
Wahnsinn!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ja und dann kam ja noch was. Hans Peter hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass es soweit kommt, aber er mußte sein Versprechen einlösen. Es kam zur Jubelfahrt durch den Ort. 16 überglückliche Mädels, Trainer, Betreuer und Jugendleiter krönten diesen tollen Tag mit eine Treckerfahrt durch Bergrath. Sebst die Kölner Gäste beteiligten sich mit einem Hupkonzert.Auch dieses war ein unvergessliches Highlight.
Man was bin ich stolz auf Euch, nein ich bin ehrlich, auf uns.
Reiner
Trainer vom 1. EF CE KÖLLLLEN Besieger